"Nie wieder" ist hier und jetzt!
Es dringen derzeit Bilder in die Öffentlichkeit, die an eine Zeit erinnern, die eigentlich nicht wiederholbar geglaubt war. Es werden Plakate in die Höhe gehalten, auf denen Duschen mit der Jahreszahl 1933 gezeichnet sind, sogar oft liest man den Schriftzug „Palastine – from the river to the sea“, Synagogen werden beschmutzt. Die Bilder, die aus unserem unmittelbaren, gemeinsamen Lebensraum stammen, strotzen vor Hass.
Dagegen wird vereinzelt Solidarität mit dem Staat Israel bekundet und gegen Antisemitismus appelliert. Unterschwellig aber dröhnt auf vielen öffentlichen Ebenen ein unüberhörbares Schweigen – mitunter vielleicht auch aus Angst, als islamfeindlich zu gelten.
Hier und heute geht es nicht darum, Partei zu ergreifen für einen Staat, ein Volk oder eine Religion in einem seit 75 Jahren andauernden Konflikt. Viel zu viele Opfer sind auf beiden Seiten zu betrauern. Hier und heute geht es darum, der vor unserer Haustür vielerorts offen zur Schau getragenen und laut ausgesprochenen Menschenfeindlichkeit nicht mit Schweigen, sondern mit klarer Haltung und Botschaft zu entgegnen.
Als Zeichen dienen großflächige Banner, die an den drei Kirchen des Kirchengemeindeverbandes Flingern/Düsseltal und an unserer Kita Liebfrauen aufgehangen sind. Mit dem Aufhängen von Bannern allein ist nichts gewonnen. Gewonnen ist aber viel, wenn der ein oder die andere daran erinnert wird, offen auf andere Menschen zuzugehen, deren Weltbild – aus welchen Gründen auch immer – in Schieflage geraten ist.
So irrational und konfus sich Hass gegenüber unschuldigen Menschen, gegenüber Juden – und auch gegenüber Muslimen – äußert. So überzeugt und geschlossen lassen Sie uns diesem mit Nächstenliebe entgegenstehen. Und „nie wieder“ nicht als frommen Wunsch zitieren, sondern als gemeinsamen Auftrag beherzigen.